„Es war ein Sonntagmorgen. Ich stand unter der Dusche, Augen noch halb geschlossen, ließ das neue Shampoo durch mein Haar gleiten. Es schäumte herrlich und roch nach Urlaub: Exotische Blumen, Sonnencreme, fruchtige Cocktails. Fast zu schön, um wahr zu sein. – Und das war es auch.
Nach ein paar Tagen war da plötzlich dieses Ziehen auf der Kopfhaut. Spannen, Jucken. Die Haare wirkten fettig, kaum einen Tag nach dem Waschen. Und die Längen? Stumpf, brüchig, kraftlos. Ich fragte mich: Was ist da los?"
Die Antwort: Sulfate.
Dieser Artikel gehört zu unserer Serie, in der wir die Liste synthetischer Inhaltsstoffe genauer unter die Lupe nehmen, um zu zeigen, warum sie für uns und unsere Umwelt problematisch sein können – und warum wir uns bewusst dazu entschieden haben, auf sie zu verzichten. Schau hier vorbei, wenn du wissen möchtest, warum wir auf Silikone verzichten.
Was sind Sulfate – und warum sind sie in so vielen Produkten?
Sulfate sind waschaktive Substanzen – sogenannte Tenside, die dafür sorgen, dass Shampoo schäumt und Fett sowie Schmutz sich lösen. Sie sind billig, effektiv, kraftvoll. Zu kraftvoll.
Sulfate sind wie kleine Hochdruckreiniger: Sie schrubben alles weg – auch das, was dein Körper eigentlich dringend braucht.
Du findest sie in fast allen konventionellen Shampoos, Duschgels, Gesichtscleansers. Die bekanntesten Vertreter:
- Sodium Lauryl Sulfate (SLS)
- Sodium Laureth Sulfate (SLES)
- Ammonium Lauryl Sulfate
- Sodium Coco-Sulfate
Sie wirken schnell und effizient – aber zu welchem Preis?

Mit Bleiche an die Seidenbluse
„Sulfate zu benutzen ist, als würdest du deine liebste Seidenbluse mit Bleiche waschen.“
Klar, sie wird sauber – aber sie verliert ihren Glanz, ihre Struktur, ihren Zauber. Genauso geht es deiner Haut und deinem Haar, wenn du sie regelmäßig mit sulfathaltigen Produkten behandelst:
1. Zerstörte Schutzbarriere
Sulfate lösen nicht nur Talg und Schmutz, sondern auch deine natürliche Hautschutzbarriere. Das bedeutet:
- Deine Kopfhaut wird trocken, gereizt.
- Dein Haar verliert seine schützenden Lipide – es wird spröde, brüchig.
- Deine Haut spannt, juckt, neigt zu Irritationen.
2. Fettiger trotz Waschen – der Teufelskreis
Klingt paradox, oder? Du wäscht deine Haare regelmäßig, oft sogar täglich – und trotzdem wirkt dein Ansatz fettig, kaum dass der Tag halb vorbei ist. Du denkst: Ich muss gründlicher waschen. Oder: Vielleicht ist mein Shampoo nicht stark genug.
Doch genau hier liegt der Denkfehler.
Wenn du deine Kopfhaut zu stark entfettest, schaltet sie in den Alarmmodus.
Sulfate greifen den natürlichen Schutzfilm deiner Haut an. Dieser Film besteht aus Talg, Schweiß und Lipiden – einer fein abgestimmten Mischung, die deine Kopfhaut schützt, ausgleicht, nährt. Wenn dieser Film zerstört wird, sagt deine Haut: Hilfe, ich bin trocken! – und sie versucht, das Ungleichgewicht auszugleichen.
Wie? Indem sie mehr Talg produziert.
- Mehr Waschen → mehr Entfettung
- Mehr Entfettung → mehr Talgproduktion
- Mehr Talg → fettiges Haar → mehr Waschen
Ein Teufelskreis, der nicht endet – bis du ausbrichst.
Viele unserer Kund*innen erzählen genau das: Sie wussten nicht, dass sie ihren Haaren durch das ständige „Saubermachen“ mehr Schaden als Gutes zufügen. Erst durch den Wechsel auf eine sanfte, tensidfreie Pflege hat sich ihre Kopfhaut wieder reguliert – und plötzlich wurde tägliches Waschen überflüssig.
Denn wenn deine Kopfhaut endlich wieder vertrauen darf, produziert sie genau so viel Talg, wie nötig – nicht mehr, nicht weniger.
„Ich dachte immer, meine Kopfhaut ist einfach überaktiv – aber sie war nur gestresst.“

Mikrobiom & Hautgesundheit: Der unsichtbare Schaden
Was viele nicht wissen: Unsere Haut (auch die Kopfhaut!) ist ein lebendiger Mikrokosmos. Millionen Mikroorganismen bilden ein sensibles Gleichgewicht, das uns schützt.
Eine gesunde Kopfhaut ist wie ein Garten – voller Leben, Balance und Selbstheilung.
Sulfate sind wie ein Flammenwerfer in diesem Garten. Sie brennen alles nieder – auch das Gute. Die Folge?
- Schuppenbildung
- Ekzeme
- Reaktive, hypersensible Haut
- Haarausfall
Studien zeigen: Hochkonzentrierte Sulfate können die Zellregeneration hemmen und oxidativen Stress fördern. Das bedeutet auch:
- Verzögerte Heilung von Aknenarben & Pigmentflecken
- Schnellere Hautalterung
- Geschwächte Hautbarriere – offen für Schadstoffe und Umwelteinflüsse
Greenwashing & die „natürliche“ Mogelpackung
Viele Drogeriehaarseifen werben mit „milder Reinigung“ oder „natürlichen Inhaltsstoffen“. Dann liest man: Sodium Coco-Sulfate. Klingt harmlos, oder?
Coco klingt nach Urlaub – ist aber chemisch fast identisch mit SLS.“
Der einzige Unterschied: Die Herkunft. Die Wirkung? Genauso aggressiv. Es ist Greenwashing – hübsch verpackt, aber mit dem gleichen Problem im Kern.

Was wir nicht sehen, schadet trotzdem. Chemikalien belasten unsere Umwelt genauso wie sichtbarer Müll.
Der Umweltfaktor: Waschen mit Nebenwirkungen
Was du morgens unter der Dusche abspülst, ist längst nicht „weg“. Es beginnt vielleicht in deinem Badezimmer – aber es endet nicht dort.
Sulfate gelten zwar als biologisch abbaubar, doch das ist nur die halbe Wahrheit. Denn:
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Viele sulfatbasierte Produkte enthalten zusätzliche Chemikalien – etwa Konservierungsstoffe, Duftstoffe oder Schaumbildner – die nicht oder nur sehr langsam abgebaut werden.
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Beim Abbauprozess können Zwischenprodukte entstehen, die toxisch für Wasserorganismen sind – darunter Fische, Amphibien, Algen und Mikroorganismen.
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Diese Stoffe gelangen über unser Abwasser in Kläranlagen – doch selbst moderne Systeme können sie nicht vollständig herausfiltern.
Dein Abfluss führt nicht ins Nirgendwo. Er mündet in Flüsse, Seen, Meere – und in ein Ökosystem, das atmen will.
Dort landen täglich Tonnen an Rückständen aus Shampoos, Duschgelen und Reinigern. Und jedes Gramm zählt. Denn selbst kleinste Konzentrationen können das empfindliche Gleichgewicht von Gewässern stören – mit Folgen, die wir längst noch nicht vollständig verstehen.
Was für uns "nur Schaum" ist, ist für ein Ökosystem oft der Anfang von Stress, Veränderung – und langfristiger Schädigung.
Der Umstieg auf tensidfreie Produkte wie Loona's Haarseife ist also nicht nur ein Geschenk an deine Haut – sondern auch ein stiller Akt von Umweltschutz. Ein kleiner Schritt für dich. Ein großer für den Planeten.
Was passiert, wenn du umsteigst?
Vielleicht denkst du: Okay, und was jetzt? Hier kommt der Plottwist:
Du brauchst keine Tenside, um dein Haar zu reinigen.
Bei Loona’s verzichten wir komplett auf synthetische Tenside – auch auf die vermeintlich „milden“. Unsere Haarseifen reinigen mit hochwertigen verseiften Ölen, fein auf den natürlichen pH-Wert der Kopfhaut abgestimmt.
Wie funktioniert das?
- Verseifung macht Öle wasserlöslich – sie können Fett und Schmutz binden, ohne die Haut auszutrocknen.
- Kein Schaum-Zauber, kein Schockmoment – sondern eine sanfte, pflegende Reinigung. Und wenn du sie richtig benutzt, schäumt auch unsere Seife ganz wunderbar - nur nicht so extrem.
- Die Haut darf atmen. Das Haar darf sich erholen. Dein Körper kommt zur Ruhe.
Detox – und warum dein Haar Zeit braucht
Wenn du von einem herkömmlichen Shampoo auf unsere tensidfreie Pflege umsteigst, braucht dein Haar oft ein paar Tage – manchmal 1-2 Wochen – zur Umgewöhnung.
Dein Haar ist kein Problem, das gelöst werden muss. Es ist ein lebendiges System, das sich erinnert, heilt, und wieder ins Gleichgewicht kommt.
In dieser Übergangsphase kann dein Haar etwas fettiger wirken, weil deine Kopfhaut zunächst lernt, sich selbst zu regulieren – ohne ständig zu viel Talg nachzuproduzieren. Auch kann es stumpfer oder schwerer erscheinen, da sich alte Rückstände wie Silikone, Tenside oder Stylingprodukte nach und nach aus den Haarlängen lösen.
Doch genau das ist ein gutes Zeichen: Es zeigt, dass sich etwas verändert. Dein Haar befreit sich von allem, was es vorher belastet hat. Die Kopfhaut kommt langsam wieder ins Gleichgewicht. Und was sich anfangs vielleicht wie ein Rückschritt anfühlt, ist in Wahrheit der Beginn von echter, natürlicher Balance – ganz ohne Maskerade.
Am besten verwendest du für diese Zeit unsere Einsteigerseife, sie führt dich schnell zielsicher durch diesen Prozess.
Doch mit jedem Tag wirst du spüren: Dein Haar lebt auf. Es atmet. Es glänzt.

Kundin Marie: Von fettigem Ansatz zu natürlichem Glanz
Marie schrieb uns vor ein paar Monaten. Sie hatte alles probiert – Anti-Fett-Shampoos, Trockenshampoo, tägliche Haarwäsche. Doch ihre Haare hingen schlapp, fetteten am Ansatz nach einem halben Tag nach. Ihre Kopfhaut juckte ständig.
Sie entschied sich für unsere Haarseife – skeptisch, aber neugierig.
„Die ersten Tage waren ungewohnt. Etwas weniger Schaum, andere Textur. Aber nach zwei Wochen hat sich mein Haar komplett verändert. Es glänzt. Meine Kopfhaut ist ruhig. Ich wasche jetzt nur noch alle drei Tage – ohne fettige Strähnen. Meine Haare sind viel griffiger und haben mehr Volumen.“
Fazit: Schaum ist nicht gleich Sauberkeit
Sulfate mögen für einen kurzen Moment ein „sauberes“ Gefühl vortäuschen – doch langfristig zahlen Haar und Kopfhaut den Preis
Wenn du dein Haar liebst – wenn du dich selbst liebst – dann gib ihm, was es wirklich braucht:
- Keine Chemiekeule
- Kein falscher Schaum
- Sondern echte, lebendige Premium-Pflege
Studien:
Dhruv, D. (2023):
The Study of Sodium Lauryl Sulfate (SLS) Toxicity
Diese aktuelle Arbeit beleuchtet die toxikologischen Auswirkungen von SLS und zeigt, wie es die Hautschutzbarriere schwächen und Irritationen hervorrufen kann.
Patil S. et al. (1995):
Quantification of Sodium Lauryl Sulfate penetration into the skin and underlying tissue
Diese Studie zeigt, wie tief SLS in die Haut eindringen kann und welche pharmakologischen sowie toxikologischen Folgen dies haben könnte.